Rezension
Er habe, so Toots Hibberts, dieses Album jetzt machen müssen – solange er die Kraft noch in sich habe. Kaum eine Woche nach Veröffentlichung des Albums starb der vielleicht größte Sänger der Reggae-Geschichte an den Folgen einer Covid 19-Infektion. 77 Jahre wurde er alt, und bis zum Schluß war seine Stimme eine Naturgewalt. Für sein nun doch letztes Album (wer es hört, hätte noch viele weitere für möglich gehalten) stellte ihm Zak Starkey, Fan und Produzent, eine phantastische, muskulöse Band zur Seite, u.a. mit Sly Dunbar, Carl Harvey und Meters-Drummer Cyril Neville sowie Gastspielen von Ziggy Marley und Zaks Vater Ringo. Gar nicht so selten ist das Album fast näher an klassischem Soul und R’n’B als an Reggae, und einmal mehr stellt man fest, daß Toots Hibberts Name auch dann niemals fehlen sollte, wenn es um die größten Soul-Vokalisten geht. Man darf ihn getrost in einem Atemzug mit denen von Otis Redding und Wilson Pickett nennen. Nun ist die Stimme verstummt. Es stimmt ein wenig versöhnlich, daß man sie noch ein letztes Mal hören darf. (2020)