Mit „Graceland“ gelang Paul Simon gleich in mehrfacher Hinsicht ein Coup. Afrikanische Musik war bis dahin in der westlichen Welt allenfalls etwas für einige wenige Spezialisten; mit diesem Album war sie plötzlich in aller Ohren. Und für den Songwriter selbst, zu diesem Zeitpunkt immerhin fast 30 Jahre im Geschäft, bedeutete diese LP eine Rückkehr an die Spitze der Charts. Simon war für die Aufnahmen nach Südafrika gefahren und hatte sich damit über den Boykott des Apartheidstaates hinweggesetzt (was ihm zunächst nicht nur Lob einbrachte), um vor Ort mit lokalen Musikern arbeiten zu können. Das Konzept ging nicht nur musikalisch auf: Nicht nur die Musik, das ganze Land nebst seiner unmöglichen politischen Situation war plötzlich von wesentlich größerem öffentlichen Interesse… (1986/2017)