Rezension
Dies ist tatsächlich das Album-Debüt des Pianisten! Oder wäre es gewesen, denn Frahm entschied sich damals gegen eine Veröffentlichung. Die Aufnahme entstand im Rahmen der Abschlußarbeit „Conversations For Piano And Room“ von Thomas Geiger an der Kunsthochschule Graz, der dafür einen Preis bekam – warum Frahm das Album so lange unter Verschluß hielt, darüber läßt sich nur spekulieren. Tatsächlich ist hier vieles bereits angelegt, was sich auf späteren Alben wiederfindet, auch trifft man hier auf einige Kompositionen, die er später erneut aufnahm und regelmäßig Teil seiner Konzertprogramme sind. „Graz“ ist der erste bedeutende Schritt dieses Künstlers, der die alte Tradition des Komponisten-Pianisten nicht nur wiederbelebte, sondern auch neu definierte, und ein wesentlicher Baustein von Frahms Diskographie. Zum anno 2015 von ihm selbst ins Leben gerufenen „Piano Day“ (der 88. Tag des Jahres) hat er die Aufnahmen nun doch zugänglich gemacht; mit leichter Verzögerung folgt nun die physische Veröffentlichung. (2021, rec. 2009)