Rezension
Der Unterschied zum Homerecording-Debüt könnte kaum größer sein. Der israelische Songwriter, der einst als Bassist von Asaf Avidan & The Mojos um die Welt getourt war, um schließlich in Berlin zu stranden und dort in aller Ruhe eine Solokarriere zu beginnen, hatte diesmal ein Studio zur Verfügung, eines der besten in Europa obendrein. Und er nutzt es. „Greener Pastures“ ist großer Pop, perfekt durcharrangiert und -produziert. Geblieben ist das seltsame Phänomen, daß Nirs Songs fast immer gleichzeitig fröhlich und traurig klingen. Luftige Grooves und Melodien – doch stes mit melancholischen Unterströmungen. Im Extremfall denkt man gleichzeitig an Jack Johnson und an Portishead. Folk und Trip Hop sind tatsächlich beides wesentliche Zutaten, man findet aber auch reichlich 70er Soul und Pop aus allen Dekaden. Man kann sich von Nirs Songs auch einfach berieseln lassen, es tut sicherlich gut – aber eigentlich sind sie zu schade dafür: Es gibt eine Menge zu entdecken. (2023)