Rezension
Stephen Malkmus, eine Leitfigur für gitarrenbetriebene Rockmusik in den 90ern, hat die Gitarre verbannt! Zumindest für die Hälfte des Albums, danach darf sie sich durch die Hintertür wieder einschleichen. Schon lange vom elektronischen Krautrock der 70er und den mutigeren Alben der New Wave und des Synth Pop fasziniert, nahm der einstige Pavement-Chef dieses Album ohne seine aktuelle Band The Jicks auf, dafür mit einem beeindruckenden Park aus analogen Vintage-Maschinen. Die er nach Herzenslust blubbern, quietschen und rattern läßt – dabei aber die Melodie nie aus den Augen läßt. Tatsächlich finden sich hier etliche Songs, die Malkmus‘ ja bekanntlich reichlich vorhandenes (wenn auch gerne verborgenes) Pop-Gespür besser verraten als so ziemlich alles Bisherige in seiner Diskographie. Man darf gespannt sein, ob er diesen Weg wohl weiterverfolgt, wenigstens gelegentlich. Und wenn’s ein einmaliges Experiment war, kann man es nur als gelungen bezeichnen… (2019)