Rezension
Der isländische Gitarrist selbst bezeichnet seine Musik als Mischung aus „Jazz, Rock und Impressionismus“, wobei sein Picking durchaus auch Vergleiche mit den Meistern der Folk-Schule nahelegt (Renbourn, Fahey u.a.). Dabei kann man die meisten seiner instrumentalen Kompositionen für Sologitarre (elektrisch und akustisch) durchaus als „Songs“ bezeichnen, manche scheinen nur darauf zu warten, daß jemand einen Text dazu schreibt. Mani ist ein Erzähler auf dem Instrument, die Musik scheint oft einer Handlung zu folgen. Und man verstehe den Titel „Guitar Poetry“ nicht dahingehend falsch, daß es hier nur leise und besinnliche Töne zu hören gäbe: Gedichte können durchaus auch aufrütteln, und in diesen „Liedern ohne Worte“ muß man jederzeit mit entsprechenden Momenten rechnen. Eine der ungewöhnlichsten und spannendsten Solo-Gitarren-LPs der letzten Jahre! (2024)