Rezension
Mitte der 90er lernte der Can-Bassist den Performance-Künstler Arthur Schmidt kennen. Während der gemeinsamen Arbeit erzählte Schmidt auch immer wieder von seiner Biographie in der DDR, inklusive einiger traumatischer Erlebnisse in den Gefängnissen der Stasi. Die Berichte berührten Czukay sehr; schließlich nahm er Musik auf, in der er das Gehörte verarbeitete. Die Aufnahmen schenkte er Schmidt zur freien Verfügung, doch der wagte nicht, sie zu verwenden – schließlich gab er die Aufnahmen an einen anderen befreundeten Künstler weiter: Dirk Dresselhaus, bekannter als Schneider TM. Der tat das einzig Richtige – und sorgte für eine Veröffentlichung. Das resultierende Album enthält die vermutlich düsterste Musik, die Czukay je aufgenommen hat, man könnte sie als „Dystopian Ambient“ beschreiben. Nichts, was man sich zum Vergnügen anhört. Aber definitiv eine wesentliche Bereicherung der Diskographie des Stockhausen-Schülers Czukay. (2025)