Die letzten beiden Alben hatten die Möglichkeiten der Avantgarde erkundet, die damit plötzlich ihr angebliches Unhörbarkeits-Stigma verlor. Mit "Hail To The Thief" wurden die dabei gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen wiederum in einen Pop-Kontext eingewoben: Eine Rückkehr zum Song. Zwar ist die Songreihenfolge nicht zufällig und kaum veränderbar (Radiohead sind die definitive Album-Band ihrer Ära), doch steht jeder Song für sich und ist theoretisch auskoppelbar. Und was für Songs. Von unglaublicher Komplexität, und doch von solcher Schönheit, daß man der Band den "l'art pour l'art"-Vorwurf unmöglich machen kann. (2003/2016)