Sophie Hunger

Halluzinationen

Label/AN:  Supermoon, MOON002LP2
Format:  LP

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Rezension

Betonte die Songwriterin auf “Molecules” noch die Studio-Künstlichkeit, so ging sie hier einen entgegengesetzten Weg: Mit Produzent Dan Carey mietete sie sich zwei Tage in den Abbey Road Studios ein und nahm dort mehrmals hintereinander das ganze Album der vorher bereits festgelegten Songreihenfolge am Stück auf. Die Direktheit des Live-im-Studio-Verfahrens kann man spüren, sie verstärkt die Intensität dieser oft gespenstisch wirkenden Lieder, in denen Synthesizer meist die tragende Säule sind. Nicht nur in den deutschsprachigen Songs denkt man immer wieder an ihre legendären Landsleute Grauzone; klassischer Krautrock und Trip Hop der Bristol-Schule sind weitere Haupteinflüsse. Mittendrin steht die verstörende Klavierballade “Rote Beeten aus Arsen”, die dann ausgerechnet von “Everything Is Good” abgelöst wird, das klingt wie eine Parodie auf einen 80erjahre-Radiohit. Sophie Hungers Diskographie war bekanntlich nie vorhersehbar und immer auf sehr hohem Niveau; dies ist auch für ihre Verhältnisse ein außergewöhnliches Album. (2020)