Rezension
Theessink nimmt den Blues ernst, das ist bekannt. Wohl auch deswegen dauerte es lange, bis er sich traute, ein Album in der Königsdisziplin seiner großen Vorbilder wie Big Bill Broonzy, deren Platten den jungen holländischen Teenager einst so in ihren Bann zogen, daß für ihn nur noch die Karriere als Blues-Musiker in Frage kam, aufzunehmen: One man, one guitar. Das Album, das dann ein Vierteljahrhundert nach seiner Debüt-LP erschien, wurde dann allerdings auch eines seiner besten. Minimale Overdubs hatte er sich dann zwar doch erlaubt, die aber stören die Authentizität des Ganzen niemals. Einer der besten Gattungs-Beiträge seiner Dekade; die Qualität der puristischen Analog-Aufnahme war schon bei der Originalpressung bemerkenswert gewesen; die Neuausgabe (sie erscheint anläßlich des 75. Geburtstags des Musikers) stellt diese Eigenschaft besonders heraus… (1994/2023)