Rezension
Natürlich war und ist Moondogs Musik keiner Gattung, nicht einmal einer der Hauptströmungen zuzuordnen. Aber dieses Album, 1978 auf dem Roof Music-Sublabel Kopf erschienen (und im Original kaum zu bezahlen), könnte man noch am ehesten als Pop-Album bezeichnen. Die Musik ist zwar unverkennbar Moondog, aber der eigensinnige Komponist entschied sich hier tatsächlich für das klassische Songformat, die Melodien sind bewußt einfach gehalten – und unglaublich "catchy"! Begleitet wird Moondog von seinem Fan, dem Kirchenorganisten Fritz Storfinger am Klavier. Ganz klammheimlich sind den so naiv einfach erscheinenden Liedern (die im Übrigen von gar nicht so leichten Themen handeln, etwa Ausbeutung von Tieren, Pazifismus und den Folgen des Kolonialismus) immer wieder ungewöhnliche harmonische Wendungen untergemischt, die dafür sorgen, daß man die Songs keineswegs an sich vorbeiplätschern lassen kann. Ein hinterlistiges Album, könnte man sagen… – Erstmals seit der Originalpressung wieder auf Vinyl. (1978/2025)