Rezension

Bill Callahan in Dub? Das wunderbare, entspannte, organische “Dream River”-Album als Remix? Bitte weiterlesen, denn das Ganze ergibt durchaus Sinn. Callahan ist seit Jahren Fan von klassischem Reggae und Dub der 70er, und der sanfte Fluß insbesondere jenes letzten Albums ist dem, wenn man mal darüber nachdenkt, durchaus verwandt. Und tatsächlich wird den acht Songs des Albums auch keine Gewalt angetan durch die tiefen Bässe und Hall-Effekte. Ganz wie beim Ur-Dub ist der Remix denn auch keine Aneinanderreihung von Loops und Schnipseln mit zusätzlicher Elektronik, sondern genauso lang wie der Originalsong (obwohl er länger wirkt): Ein virtuoses Spiel mit Zeit und Zeitgefühl. Natürlich hat man mehr Spaß daran, wenn man das Originalalbum kennt – aber wer es nicht kennt, kann dies hier auch einfach als die ungewöhnlichste Dub/Reggae-LP in Jahren betrachten. Und sicher nicht die schlechteste… (2014)