Rezension
Der in New York lebende französische Saxophonist erfüllte sich (nach der Kooperation mit Kenny Barron) abermals einen Traum. Bzw. eigentlich gleich zwei. Der erste: Eine Zusammenarbeit mit Schlagzeuglegende (u.a. langjährigem Miles Davis-Drummer) Al Foster! Mit ihm und Bassist Joe Martin (mit dem Sabbagh seit gut 20 Jahren arbeitet) bildete er ein höchst experimentierfreudiges Trio – schon der Opener, eine spannende Version von Duke Ellingtons „Prelude To A Kiss“ ist dahingehend höchst ungewöhnlich, als daß man kaum sagen kann, wer hier nun eigentlich der Solist ist – Sabbagh oder Foster? Denn der erste spielt zwar die Melodie, doch der Drummer ist der eigentliche Gestalter des Stücks. Ebenfalls grandios: das folgende „ESP“, das sich vor Wayne Shorters Originalversion wirklich nicht verstecken muß! Zu den Highlights zählen auch zwei reine Improvisationen ohne thematische Vorgaben – etwas, was der 81jährige Foster noch nie gemacht hatte! Nach der Aufnahme konstatierte er trocken: „Now I understand why people want to do this.“ Die Kommunikation innerhalb dieses Ad hoc-Trios könnte auch nicht besser sein, würde es seit Jahrzehnten gemeinsam auftreten… Ein grandioses Album, doch wir sprachen vorhin von zwei erfüllten Träumen. Der zweite: Sabbaghs eigenes Label, dessen erste Veröffentlichung dies ist. Der Musiker wollte rein analoge Technik auf höchstem Niveau – er hat sein Ziel erreicht, von der Aufnahme bis zum Mastering (Bernie Grundman) stimmt hier alles. Fazit: Musikalisch wie klanglich ein Must-Have! (2024)