Rezension

Der Titel weist die Richtung: Es geht um Leidenschaft, um Liebe, auch um Aufrichtigkeit auf diesem achten Album des Trios. Seltsamerweise steht das überhaupt nicht im Widerspruch zum intellektuellen Image dieses “most sophisticated folk act”. Natürlich sind die Arrangements höchst komplex, die stilistische Bandbreite größer denn je, Funk, New Orleans-Soul und alle möglichen Jazz-Stile (Blues und Gospel sowieso) fließen in den Advanced Bluegrass der Wood-Brüder ein. Und doch fühlen sich diese Songs warm und authentisch an; zum Teil hat das sicherlich auch mit der Entscheidung zu tun, das Album vollständig analog zu produzieren, ohne jede Nachbearbeitung der auf Tonband festgehaltenen Musik. Es sind Lieder über Familie, Elternschaft, Wertvorstellungen (“Line Those Pockets” könnte man als Protestsong bezeichnen; es gibt freilich wenige derart lyrische) und darüber, was man von Mitmenschen lernen kann. Songs, die mit jedem Hören wachsen, sowohl aufgrund ihrer Inhalte wie ihrer musikalischen Rafinesse: Platten, die beides für sich in Anspruch nehmen können, sind recht selten… (2023)