Rezension
Sie sind nun alle fort. Rob Tyner ging zuerst, das war 1991. Fred “Sonic” Smith folgte nur drei Jahre später. Bassist Michael Davis starb 2012. Drummer Dennis Thompson starb im Mai 2024, er ist auf einigen Songs hier dabei. Wayne Kramer, um dessen Album es sich hier im Grunde handelt, bereits im Februar. Es war nicht Kramers Idee, “Heavy Lifting” unter dem Namen der Detroiter Legende herauszugeben, sondern die von Produzent Bob Ezrin, der es als MC5-Album empfand und den 75jährigen Gegenkultur-Veteranen davon überzeugte, deren Diskographie 53 Jahre nach dem dritten und bislang letzten Album mit einem vierten abzuschließen. Man muß ihm Recht geben. Es sind die Energie und der Geist der MC5, die man hier fühlt, und dieses Album ist vielleicht näher an dem Kometeneinschlag von einem Debüt, das “Kick Out The Jams” anno 1969 war, als es die beiden Studio-Nachfolger dann waren. Ein Rock’n’Roll-Testament – eindrucks- und würdevoller hätte sich Kramer nicht verabschieden können. – Die limitierte 2 LP-Variante enthält auf der zweiten LP einen grandiosen Mitschnitt der 2018er “MC50”-Tour, auf der Kramer den runden Bandgeburtstag mit einer ziemlich spektakulären Neubesetzung aus Zen Guerilla-Sänger Marcus Durant, Soundgarden-Gitarrist Kim Thayil, Billy Gould (Faith No More) am Bass und Fugazi-Drummer Brendan Canty feierte! (2024)