Rezension

Die eine oder andere garagenpsychedelische Fuzzgitarre gibt es zwar auch hier, aber der Akzent dieses werweißwievielten Albums des Kaliforniers liegt tatsächlich seit sehr langer Zeit erstmals wieder auf dessen akustischer Singer/Songwriter-Seite, wobei man oft an die entsprechenden Alben von Neil Young, manchmal aber auch an den frühen Elliott Smith denkt – etwa in „Blue“, einem der schönsten Momente dieses Albums, das sich (wie es US-Kritiker-Koryphäe Steven Thomas Erlewine formulierte) tatsächlich zum lärmenden Vorgänger „Harmonizer“ verhält wie ein Negativ zum Foto. Wobei man sich vermutlich lieber das Negativ rahmen lassen würde. Das kristalline Picking und die herrlichen Gesangsharmonien (mit sich selbst) lassen einen jedenfalls wünschen, Segall würde diese Nebenstraße seiner Diskographie öfter als einmal pro Dekade besuchen… (2022)