Rezension
Es war eine Phase bemerkenswerter Produktivität: Nur ein halbes Jahr nach Collins‘ Solodebüt erschien das Genesis-Album Abacab, gefolgt von einer umfangreichen Tour; unmittelbar danach ging Collins wieder ins Studio und nahm sein zweites Solowerk auf. Es begann mit einem der ätzendsten Trennungs-Songs der Pop-Geschichte – „I Don’t Care Anymore“ war zwar nicht der größte Hit des Albums, brachte Collins aber völlig zu Recht einen Grammy ein! Ansonsten gab er sich als großer Pop-Souverän, die Earth, Wind & Fire-Bläser verleihen zusätzlichen Glanz. Den größten Erfolg feierte er ironischerweise mit der einzigen Coverversion: Der Supremes-Klassiker „You Can’t Hurry Love“ erklomm weltweit höchste Chartregionen. Collins spielte das Original-Arrangement fast eins zu eins nach: Keine Frage von Ideenlosigkeit, sondern von Respekt und tiefer Liebe zum klassischen Motown-Sound, dem er Jahrzehnte später ein ganzes Album widmen sollte. – Das Mastering für diesen 45 UPM-Umschnitt übernahm Chris Bellman. (1982/2024)