Rezension
Jonathan Richman, Stephen Jones (Baby Bird, falls sich jemand erinnert), Mac DeMarco: Von Zeit zu Zeit kommen solche Charaktere, die das Musikgeschäft und das Pop-Prinzip eigentlich ad absurdum führen, an die Oberfläche. Nicht selten strafen die Gelassenheit der Musik und das schluffige Slacker-Image ihrer Schöpfer dabei die Realität Lügen. Auch Mac DeMarco ist im Grunde ein rastloser, umtriebiger Mensch, der regelmäßg seinen Wohnsitz wechselt (und dabei weite Distanzen zurücklegt), ständig auf Tour ist und praktisch ununterbrochen Alben und EPs aufnimmt. Die – äußerst charmante – Coolness, die er auf seinem vierten Hauptwerk an den Tag legt, ist schon fast verboten. Der Titelsong besteht nur aus der bewußten Zeile – er könnte statt seiner drei Minuten auch ohne weiteres sechs oder neun laufen, ohne daß man etwas daran auszusetzen hätte. Man hört auch diesmal durchaus heraus, daß DeMarcos besondere Vorliebe dem Studio-Pop der 70er gilt – was er daraus macht, ist allerdings ziemlich einzigartig. Und überwältigend sympathisch. (2019)