Rezension
Lange Zeit hatte Sean O’Hagan sich in seiner speziellen Nische eingerichtet, wunderliche Brian Wilson-Gedächtnis-Platten gemacht, aber seinem Konzept kaum mehr Neues hinzugefügt (schön waren die Platten natürlich trotzdem). Die letzte High Llamas-LP liegt nun acht Jahre zurück. In der Zwischenzeit wurden O’Hagans Kinder groß und hörten ihre eigene Musik, vor allem modernen R’n’B. Und Papa hörte genau zu. Man kann sich eigentlich nur schlecht vorstellen, wie diese Soundästhetik sich in die Welt von dem Menschen, der „Gideon Gaye“ und „Hawaii“ geschaffen hat, integrieren läßt, aber der Beweis liegt nun vor. „Hey Panda“ ist dabei mehr als ein Update oder eine Neudefinition des Llamas-Sounds, es ist O’Hagans größtes Album seit den genannten Meisterwerken. Man mag schon kaum glauben, daß es überhaupt funktioniert – die Selbstverständlichkeit und Eleganz dieser wunderbaren, in jeder Faser zeitgenössischen Popmusik aber ist ebenso stupend wie ihre Schönheit. (2024)