Rezension

Das Genie des Adam Lambert liegt in der Performance, in der Gestaltung: Da muß man keine eigenen Songs schreiben, es gibt ja genug da draußen. Und Lambert kann jeden davon in wirklich ganz großes Kino verwandeln. Ganz zu Beginn etwa den Bonnie Tyler-Hit „Holding Out For A Hero“, im weiteren Verlauf dann etwa P!nks „My Attic“, Duran Durans „Ordinary World“, „Sex On Fire“ von den Kings Of Leon, Billie Eilishs „Getting Older“ (grandios!!), Sias „Chandelier“ oder, als Schlußnummer, das vor allem in der Version von Dinah Washington bekannte „Mad About The Boy“. Aus welchem Genre, welcher Szene ein Song kommt, ist Lambert gleich, er wird ihn sich sowieso zu eigen machen. Und dabei in der Tradition der größten Performer der Popgeschichte stehen, von Elvis (hier eher dem späten) über Freddie Mercury bis George Michael. Und wer meint, in all dem natürlich auch opulent inszenierten großen Drama müßten Zwischentöne zwangsläufig auf der Strecke bleiben, hat ihm nicht richtig zugehört. Was für ein Sänger! (2023)