Rezension
Böse Menschen könnten das einfach als Zitat-Soul abtun. Richtig ist: Der Brite kennt seine Otis Redding-, seine Sam & Dave-, seine Solomon Burke-, Sam Cooke- und Marvin Gaye-LPs ebenso auswendig wie die von Ray Charles oder James Brown, kennt jede verdammte gesangliche Nuance irgendeiner seiner Helden ebenso wie die Geheimnisse der Arrangements der großen alten Songs. Richtig ist aber auch, daß Hunter selbst über eine Soulstimme verfügt, die seine Hautfarbe immer wieder Lügen straft und die ohne jede Übertreibung denen seiner Helden durchaus ebenbürtig ist. Er zitiert liebevoll und raffiniert, doch er ahmt niemals nach: Er ist James Hunter, Soulsänger – einer der derzeit besten lebenden auf dem Planeten Erde. Und seine Band muß keinen Vergleich scheuen mit der Hausband des Daptone-Labels, vielleicht nicht einmal mit der von Stax Records oder den JB’s. Immer wieder unglaublich gut, und wer den klassischen Soul liebt, darf keines seiner Alben verpassen. (2016)