Rezension
„Horror Country“ nennen die Australier ihre Musik, die down under schon vor einigen Jahren den Geheimtipstatus hinter sich gelassen hat und nun endlich auch hierzulande veröffentlicht wird. „Hollow“ ist das dritte Album, in ihrer Heimat bereits 2013 erschienen, und die Songs, die u.a. von Monstern, Vampiren, Klapperschlangen, Friedhöfen (natürlich) und dem Ende der Welt handeln, strahlen tatsächlich eine Art Geisterstadt-Ästhetik aus: Bretterbuden mit zersprungenen Scheiben, die wie durch übernatürliche Kräfte den nächsten Sandsturm immer doch noch überstehen; menschenleere Straßen, die nur gelegentlich von Tumbleweeds benutzt werden; eine einsam knarrende Tür im Wind. Banjo und Gitarren scheppern, manchmal heult eine Slide. Das Beste an der Band aber ist der Gesang: Leadsänger Nick Finch läßt sich nämlich gerne vom Rest der Band unterstützen – und das klingt dann wie der Chor einer Motorrad-Gang. Daß das alles nicht überzogen wirkt, hat zweierlei Gründe: Zum einen kommen Klischee und Selbstironie hier in genau den richtigen Dosierungen vor. Zum anderen liegt’s ganz einfach daran, daß diese Band über bemerkenswert gutes Songmaterial eigener Herstellung verfügt… (2013/2014)