Rezension
Es sei ihm damals zu persönlich gewesen, sagt Young über das anno 1975 unveröffentlicht gebliebene Album. Der Vorteil des Rückzugs: Er holte stattdessen das desolat-großartige „Tonight’s The Night“ aus der Schublade und gab es zur Veröffentlichung frei. Dafür mußte man auf eine offizielle „Homegrown“-Version 45 Jahre warten; ein Schicksal, das dieses in der Tat ungewöhnlich intime Album sicherlich nicht verdient hat. Young verarbeitete auf dem Album die gerade in die Brüche gegangene Beziehung zu Carrie Snodgress, Mutter seines ersten Kindes. Perlen wie „Little Wing“ und „Star Of Bethlehem“, später auf „Hawks And Doves“ bzw. „American Stars’n’Bars“ untergebracht, haben hier ihre eigentliche Heimat; anderes wie „White Line“, elektrifiziert auf „Ragged Glory“ eher unauffällig, wird in dieser Urfassung (mit Robbie Robertsons Akustik-Spiel) nachgerade rehabilitiert. Sicher, das Album hätte die Popgeschichte nicht verändert, wäre es damals erschienen – ein „Smile“ ist es nicht. Aber ein sehr feines Album schon. (2020, rec. 1975)