Rezension

Auch eine Pandemie kann die Produktivität des John Lauderdale nicht bremsen, ihn gar davon abbringen, jedes Jahr (mindestens) ein Album herauszubringen. Dies ist sein 34., und es ist so brillant wie all die anderen seit seinem 1991er Solodebüt. Von Kollegen wird der „Songwriter’s Songwriter“ schon lange bewundert – es gibt eben nicht so viele Musiker, die bei einem derart hohen Output einen solchen Qualitätsstandard wahren. „Hope“ hat mit dem vergangenen finsteren Jahr zu tun, aber sicherlich auch mit der Aufbruchsstimmung in seiner Heimat, nachdem der Größte Anzunehmende Präsidentenunfall zumindest vorübergehend auf dem Golfplatz geparkt wurde. Lauderdale gelingt es wunderbar, ganz unaufdringlich positive Vibrationen zu verbreiten, mit seinen Songs seelische Aufbauarbeit zu leisten. Schön zudem, daß Lauderdale offenbar immer noch den einen oder anderen gemeinsam mit der 2019 verstorbenen Grateful Dead-Songwriting-Legende Robert Hunter verfaßten Song in der Schublade hat. „Memory“ heißt er diesmal und ist natürlich ein ganz besonderes Highlight auf einem weiteren Album ohne Schwachstellen. (2021)