Rezension

Wieviele Künstler, die man gemeinhin mit den 80ern assoziiert, nahmen nach der Jahrtausendwende noch Alben auf, die die Diskographie wirklich bereicherten? Jenseits von Depeche Mode wird da die Luft schnell dünn. Neil Tennant und Chris Lowe sind eine noch extremere Ausgabe, immerhin stammt ein Drittel ihrer Studioalben aus den letzten zehn Jahren, und ein Ausfall ist nicht dabei, im Gegenteil. Auch „Hotspot“ setzt den Lauf fort. Das Album steckt voller potentieller Hits, angefangen vom dunklen „Will-O-The-Wisp“ über das elastisch hüpfende „Happy People“, das hymnische „Dreamland“ (ein trotziges Statement, das dem aktuellen Isolationsmus ihrer Heimat noch einmal die Vision einer Welt ohne Grenzen entgegensetzt) oder das schwebende „Only The Dark“ bis zum großen Glanzlicht „Burning The Heather“ mit der Gitarre von Bernard Butler – spätestens dafür muß man auch dieses Album als veritables Hauptwerk bezeichnen! (2020)