Rezension
„Hours“ ist wahrscheinlich das erste Album der Diskographie, das weder an den Vorgänger anknüpft noch den Versuch einer Neudefinition darstellt. Das vergleichsweise konventionelle Pop- bzw. Rock-Songwriting (die zweite Hälfte des Albums ist signifikant härter als die erste) hat mit dem Dancefloor-orientierten „Earthling“ so gar nichts zu tun, läßt sich aber anders als die jenem vorangegangenen Werke auch nicht ohne Weiteres auf irgendeine frühere Karrierephase beziehen – wiewohl es sich von Anfang an nach Bowie anfühlt. Sicherlich kein Schlüsselwerk, eher das Album eines Künstlers, der es nicht mehr nötig hat, sich ständig neu zu erfinden – und der hier ganz einfach die Musik macht, auf die er gerade Lust hatte. Sicherlich der entspannteste Bowie der Dekade. (1999/2022)