Rezension
Der Opener „Walk Away“ klingt etwa so, als ob man einen späten Beatles-Song rückwärts abspielte. Ein raffinierter Zug des hyperkreativen Alex Giannascoli, der unter dem seltsamen Moniker (Sandy) Alex G mit seinen gerade 26 Jahren bereits neun Alben veröffentlicht hat (für das Domino-Label ist dies das dritte), denn nach diesem Ausflug auf avantgardistisches Terrain hört man bei den folgenden Songwriter-Pop-Songs automatisch genauer hin und entdeckt so leichter deren Vielschichtigkeit. Irgendwo zwischen Elliott Smith und Grizzly Bear mäandern diese Songs, verströmen den schon fast vergessenen Geist des Slackertums – und sind dabei doch ganz bemerkenswert durchkomponiert und aufwendig arrangiert. Fasziniert ist man schnell, doch werden Giannascolis Platten noch besser, wenn man sie öfter gehört hat. Falls man die Zeit dafür hat, bevor sein nächstes Album erscheint. (2019)