Gib ihm!! Zuletzt hatten Yo La Tengo bewiesen, daß sie auch wunderbare Popmusik machen können, davor zeigten sie sich als introvertierte Romantiker. „Pass The Hatchet, I Think I’m Goodkind“, der Einstieg in das elfte Album der Band, ist dagegen eine Rückkehr zu den Tagen, als die Tengos mit Recht als einzige würdige Erben der Velvet Underground gefeiert wurden: 10 Minuten wüster Rock’n’Roll, in denen Ira Kaplan seine Gitarre so richtig schön von der Leine läßt. Doch weiter geht es ganz anders – die Band wollte nur kurz daran erinnern, daß sie ihre Wurzeln nicht vernachlässigt. Im Grunde könnte man das Album als eine Art Werkschau verstehen – mit 15 neuen Songs allerdings. Yo La Tengo zeigten hier ihre ganze Bandbreite von Alternative über Psychedelia bis Pop, und sie klingen dabei immer nach Yo La Tengo (das war ja schon immer das Faszinierende an dieser Band). Deswegen ist das Werk auch entsprechend lang geworden (knapp 80 Minuten!), und deswegen heißt der letzte Song auch treffend „The Story Of Yo La Tengo“. Die freilich zu diesem Zeitpunkt und bis heute damit glücklicherweise nicht auserzählt war und ist! (2006/2020)