Rezension
Das Liedschaffen Puccinis ist schmal, es umfaßt gerade 16 Kompositionen. Aufgeführt oder gar aufgenommen wurden sie bislang nur selten bis gar nicht. Besonders spannend an diesem Album ist allerdings nicht nur die reine Seltenheit des Repertoires: Die eigentlich für Stimme und Klavier geschriebenen Lieder wurden von Johannes X. Schachtner mit tiefem Verständnis für Puccinis Klangsprache für Orchester gesetzt und zeigen so mehr denn je ihre enge Verwandtschaft zu seinen Opern – bzw. überhaupt ihre eindeutige Zugehörigkeit zur Belcanto-Tradition. Der US-Tenor (mit sizilianischen Wurzeln) Charles Castronovo gestaltet diese wunderbare und zu Unrecht praktisch unbekannte Musik mit hörbarer Liebe zur Sache. (2024)