Rezension
Eine echte Überraschung war anno 2016 das zweite Groove Note-Album der Sängerin: Mit einem Led Zeppelin Tribute hatte man kaum gerechnet, auch nicht mit Fernandez‘ Souveränität im Umgang mit dem Repertoire – schließlich ist sie eigentlich ja mehr im Soul zuhause. Ihr drittes Album für das audiophile Edellabel verortet sie auch wieder eher daselbst – allerdings ist die stilistische Bandbreite weiter gefaßt als beim 2014er Debüt! Ihre Helden von Marvin Gaye und Curtis Mayfield bis Gloria Gaynor und Michael Jackson sind zwar auch gut vertreten, diesmal gibt es aber auch jüngeres Repertoire: Naheliegendes (etwa von Amy Winehouse) ebenso wie eher Unerwartetes (Radiohead). Fernandez agiert in jedem Fall mit der Souveränität, die man inzwischen von ihr kennt – und kann sich dabei auf eine Band stützen, die durchaus Vergleiche mit der legendären Wrecking Crew zuläßt; bestehend aus Tim Pierce (Gitarre, Arrangements), Bassist Alex Al (einst in Michael Jacksons Diensten), Keyboarder Jeff Babko, Drummer Victor Indrizzo und Saxophonist Rickey Woodard (u.a. bekannt aus der Ray Charles-Band der 80er!). Diese Sängerin und solche Musiker unter klanglichen Idealbedingungen – besser ausbalanciert kann eine Studioband kaum klingen – zu hören, ist schon ein besonderes Vergnügen… (2019, Pressung aktuell)