Rezension
Auf dem zweiten Album war die Stilmischung aus Rock, Folk, Jazz und Psychedelia ausgereift. Bemerkenswert war und ist dabei die Subtilität; eine für den Progressive Rock nicht eben typische Eigenschaft, die die Canterbury-Band von so ziemlich allen anderen Art- und Zeitgenossen abhebt, mit Ausnahme vielleicht der geistesverwandten Gong: Keine Selbstdarstellung, keine Note zuviel, dafür fein gewebte Strukturen und ein angenehmer, hintergründiger Humor. Die 14minütige Suite „Can’t Be Long Now / Francoise / For Richard / Warlock“ zählt immer noch zu den schönsten Momenten des ganzen Genres, doch demonstrierten Caravan hier auch die Beherrschung des klassischen Songformats – und sogar der Miniatur, denn zwei der acht Songs sind gerade um 90 Sekunden lang… (1970/2023)