Eine seltene Übereinstimmung von Publikums- und Kritikermeinung: Bei der Verleihung des „Echo Jazz“ 2012 wurde das multinationale Trio nicht nur als „Bestes Ensemble“ ausgezeichnet, sondern konnte auch den Publikumspreis als „Bester Live-Act“ mit nach Hause nehmen! Woraufhin den dreien wohl auffiel, daß es noch gar kein Live-Album in seiner Diskographie hat. Also wurde der italienische Tonmeister Stefano Amerio, schon für die letzten Studio-Arbeiten der Band verantwortlich, mit auf Tour genommen – und aus zwei besonders gelungenen Konzerten (Innsbruck und ein Festival-Auftritt in Bad Wörishofen) wurde dann ein knapp anderthalbstündiges Live-Album zusammengestellt, das den faszinierenden Facettenreichtum dieser aus einem schwedischen Pianisten, einem deutschen Drummer und einem kubanischen Bassisten bestehenden Formation sehr schön abbildet. Wer die Band kennt, weiß um ihre vielfältigen Einflüsse, von Klassik über Indie-Rock bis Drum’n’Bass (hier freilich ohne Computerhilfe rein akustisch umgesetzt) – und so wundert es nicht, daß diese Band auch auf Doppelalbum-Langstrecke in jeder Sekunde zu fesseln weiß. Besondere Höhepunkte sind dabei immer wieder Omar Rodriguez Calvos federleichte Kontrabass-Soli – der Mann zählt längst zu den bedeutendsten Jazz-Bassisten seiner Generation. Der oben erwähnte Amerio übrigens ist auch ein Preisträger: Von der Fachzeitschrift „Jazzit“ wurde er zum Tonmeister des Jahres gekürt. Daß das nicht von ungefähr kommt, kann man auch bei diesem Album gut hören…! (2013)