Rezension
Wir wissen nicht, ob Nikolas Kuhl Sohn eines Predigers ist wie David Eugene Edwards, aber seine Band (die es übrigens schon seit über zehn Jahren gibt, die meisten davon allerdings unter dem Moniker Raindance Kid) ist definitiv mit Edwards‘ Formationen Sixteen Horsepower und Wovenhand verwandt. Country noir, geprägt von Kuhls Banjo und seinem charismatischen Gesang. Aber da ist noch mehr. Dunkle Psychedelia sowieso, aber was Justin Jardine auf der Gitarre und die klassisch ausgebildete Violinistin Maline Zickow auf ihren Instrumenten beisteuern, könnte auch auf einem Mogwai-Album stattfinden. Wo man allerdings dem von Judith Krischke gespielten Kontrabass eher nicht begegnen wird. Der Gesamtsound dieser Band, so umgehend überzeugend er ist, ist mit anderen Worten ziemlich einzigartig. Entsprechend vielseitig sind die starken Bilder, die ihre Songs evozieren: Hier die endlose Wüste mit dem geheimnisvollen einsamen Reiter darin (den man lieber nicht näher kennenlernen möchte), dort finstere Großstadtschluchten. Und über allem kreist die große Krähe und kündet von der Apokalypse… Cosima Liwa, Betreiberin dieses wunderbaren Kleinlabels, bewies abermals ihre sichere Hand für großartige Musik. Zudem ist auch diesmal die Aufnahme exzellent, die Pressung auf rotem Vinyl ist tadellos, ein Textblatt liegt außerdem bei. Großer Tipp; die Auflage allerdings beträgt gerade 300 Stück…! (2024)