Rezension

Ein überragendes Studioalbum hatte anno 1987 kaum noch jemand von der Band erwartet, und die Voraussetzungen mit einem Bandchef, der nach beinahe tödlicher Krankheit mit fünf Tagen Koma das Gitarrespielen neu hatte lernen müssen, waren nicht die besten. Und doch: Ausgerechnet mitten in den für viele Rockveteranen so fatalen 80ern gelang der Band ihr bestes Studiowerk seit „Blues For Allah“ (1975). Nicht nur das, erstmals überhaupt gelang ihr mit der Top 40-Single „Touch Of Grey“ der Sprung ins Mainstream-Radio – ohne Qualitätsverlust. Nicht der einzige neue Top-Song des hier noch einmal zu absoluter Hochform auflaufenden Teams Garcia/Hunter: „West L.A. Fadeaway“ wurde ebenso schnell zum Klassiker wie „Black Muddy River“, die Barlow/Weir-Kompositionen „Hell In A Bucket“ und „Throwing Stones“ sind gleichfalls Höhepunkte. Eingespielt wurde das Album überwiegend live (ohne Publikum), die neue Dolby SR-a-Technik benutzend, die einen Bühnensound in Studioqualität ermöglichte. Bemerkenswert ist das Album denn auch nicht zuletzt aufgrund seiner exzellenten klanglichen Eigenschaften…(1987/2024)