Daß sie über eine der wunderbarsten Stimmen im Americana-Genre verfügt, hatte sie schon bei der Neo-Bluegrass-Band Crooked Still gezeigt, außerdem auf ihrem wunderbaren Debüt „Fossils“. Ihr zweites Soloalbum ist tatsächlich noch einmal eine Steigerung, vielleicht der Produktion von Tucker Martine zu verdanken, der O’Donovans Stimme mit einer maßgeschneiderten Atmosphäre umgibt, klar, leicht und fließend; und mit einer Schar handverlesener Gastmusiker wie Sara Watkins, Chris Thile und Tony Furtado. Die geben den O’Donovanschen Song-Diamanten den letzten Schliff. Wobei anzumerken ist, daß der Vergleich mit kalten Edelsteinen im Grunde hinkt, denn dieses Album ist bei aller Klarheit, aller Brillanz eines von Wärme, Sehnsucht und Nostalgie geprägtes. Gewidmet ist es dem 93jährigen Großvater der Sängerin, die in dessen Heimatdorf an der irischen Küste die Sommer ihrer Kindheit verbrachte. Der alte Mann muß damals etwas richtig gemacht haben, wenn seine Enkelin ihm heute eine solche Platte verehrt… (2016)