Rezension

Auf den ersten beiden Songs seines zehnten Studioalbums demonstriert Hawley, daß sein dunkler Bariton nicht nur auf Balladen festgelegt ist. Aber die kann er natürlich am besten, eigentlich wie kaum ein anderer lebender Sänger. Glücklicherweise kann Hawley auch die dazu passenden Songs schreiben wie sonst niemand: Songs, wie sie seit Anfang der 60er eigentlich nicht mehr geschrieben werden, die aber bei Hawley viel mehr sind als eine Stilübung, weil sie tief empfunden und daher authentisch sind, unabhängig von ihrer Entstehungszeit. Aus demselben Grund wirken der Hall auf seiner Gretsch-Gitarre und die Streicher niemals auch nur ansatzweise kitschig; es sind im Gegenteil essentielle Bestandteile zu Richard Hawley-Songs. Zwölf neue gibt es auf diesem Album, einer schöner als der andere, und hemmungslos romantisch. (2024)