Rezension
Es ist eine faszinierende Mischung aus in Rock’n’Roll kanalisierte Wut, (Selbst)ironie und Popverständnis, die dieses achte QOTSA-Album prägt. Josh Homme hatte schon bessere Jahre als die letzten, die Trennung von seiner Exfrau Body Dralle nebst schmutzigem, öffentlich ausgetragenem Sorgerechtsstreit dürfte für reichlich schlechte Laune gesorgt haben. Die spiegelt sich durchaus in den Songs, aber eben nicht nur: Homme spielt lustvoll mit Genre-Klischees und biegt sie auch gerne mal bis an die Grenzen der Belastbarkeit, außerdem räubert er in allen möglichen Genres, was ihm an Sounds und Effekten passend dünkt. Die Streicher klingen mal nach “Kashmir”, mal nach Bernard Herrmanns “Psycho”-Score, wer etwas tiefer gräbt, findet Spuren der Doors ebenso wie solche der psychedelischen Beatles, von Steely Dan oder gar den Bee Gees. Die Virtuosität, mit der Homme solche Elemente in den Stoner-Kosmos einbindet, verblüfft und begeistert immer wieder – und läßt hinter all der schlechten Laune doch ein Grinsen vermuten… (2023)