Rezension
Seine Heimat hat der aserbaidschanische Saxophonist schon mehrfach porträtiert. Hier aber widmet er sich seinen Vorbildern: Den Schöpfern jener magischen Musik, die der junge Sultanov einst vor allem durch seine Brüder vermittelt bekam. Jeder Song hier ist einem Musiker gewidmet, von John Coltrane über Dexter Gordon, Miles Davis, Joe Zawinul, Jaco Pastorius und Kenny Wheeler bis Michael Brecker. Es handelt sich bei diesen sieben Balladen (auf denen Sultanov höchst sensibel von Bassist Nils Ölmedal und Isfar Sarabski am Klavier begleitet wird) nicht Porträts um im eigentlichen Sinne – mehr um Liebeserklärungen oder aufrichtige Danksagungen Sultanovs für das, was die Musik der so Geehrten ihm selbst und so vielen anderen gegeben hat. Angesichts der atmosphärischen Dichte dieses wunderbaren Albums könnte man spekulieren, ob der eine oder andere Geist jener Meister nicht vielleicht im Studio seine Aura hat wirken lassen… Esoterische Spinnerei, ja, aber beim Hören dieses Albums kommt man auf solche Gedanken… (2020)