Rezension

Er hat viel von seinem Vater geerbt: Die Stimme, die Gesichtszüge. Vor allem aber Talent. Und ein Epigone ist Dhani Harrison keineswegs. Der Weg zum Solo-Debüt war lang, Harrison jr. ist mittlerweile auch fast 40. Dem Album hört man an, daß es das Produkt eines langen Reifungsprozesses ist, in dem es Harrison schließlich gelang, den Einfluß des Vaters und seine eigenen Ideen miteinander zu versöhnen. “In///Parallel” ist dabei weit weg von 60ern, ist im Hier und Jetzt angesiedelt, mit dunklen elektronischen Klanglandschaften – die aber den Blick auf das melodische Talent Harrisons nicht verstellen. Die Fasziniation für indische Musik (auch ein Erbteil von Vater George) ist dabei auch ein prägender Bestandteil, aber Dhani kommt damit zu ganz eigenen Ergebnissen. Wenn man will, kann man seine Musik auch durchaus als psychedelisch bezeichnen – man sollte damit allerdings keine genauen Klangvorstellungen verbinden, sondern vor allem ihre Wirkung im Sinn haben. Faszinierend dabei ist, wie man beim Hören immer tiefer in Harrisons Klangkosmos eintaucht: Ein Album, das man auf jeden Fall ungestört durchhören sollte… (2017)