Es erscheint immer noch unmöglich, daß dieses Meisterwerk bei seinem Erscheinen 1974 vollständig ignoriert wurde – was dann wohl auch der Auslöser dafür war, daß der hochtalentierte Sohn von Johnny Otis seine Schallplattenkarriere nach nur vier Alben abbrach. Natürlich: Die sogenannte Black Music war in dieser Zeit in ungeheurer Bewegung, und zwischen den wegweisenden Meilensteinen von Marvin Gaye, Stevie Wonder oder Curtis Mayfield war für den subtilen Entwurf, der sich auf diesem fast vollständig im Alleingang eingespielten Album entfaltet, nur wenig Platz. Entsprechend dauerte es Jahrzehnte, bis sich andere Musiker auf diesen vergessenen Klassiker beriefen – und die kamen aus einer ganz anderen Ecke: Sean O’Hagan von den High Llamas zählt ebenso zu den großen Bewunderern des Albums wie Stereolabs Tim Gane. Beides Meister des unaufdringlichen, doch zwingenden Flows, und genau der prägt „Inspiration Information“, in perfekter Symbiose mit Otis‘ samtweicher Gesangsstimme. Bei ihrem Erscheinen dürfte die Platte ihren wenigen Hörern als ihrer Zeit hinterherhinkend erschienen sein; aus heutiger Perspektive dagegen wirkt sie ihr um viele Jahre voraus. In Wahrheit aber ist sie einfach zeitlos… (1974/2013)