Ist schon etwas verwirrend, daß zwei der bedeutendsten Jazzmusiker Israels den gleichen Namen tragen. Hier geht es jedenfalls um den Trompeter, nicht den Kontrabassisten. Dessen langjähriger Pianist dann wiederum den Namen Yonathan Avishai trägt… Dieser und Drummer Nasheet Waits sind der Kern von Cohens aktuellem Quintett; und insbesondere das Einfühlungsvermögen des Letzteren läßt oft an das blinde Einverständnis von Miles Davis und Tony Williams denken. Saxophonist Bill McHenry, bekannt unter anderem im Zusammenhang mit Paul Motian, begeistert mit fast gesungen wirkenden Soli und subtiler Klangfarbenunterstützung; Kontrabassist Eric Revis (viele Jahre das Rückgrat des Branford Marsalis-Quartetts) unterstützt mit gewohnter Eleganz. Das Album ist ein berührender Nachruf auf Cohens Vater David, eine Meditation über dessen letzte Lebenstage, es besteht aus meist langen, impressionistisch wirkenden Kompositionen voller Liebe und Zärtlichkeit – und es ist ausgesprochen beeindruckend, wie die anderen Musiker Cohen auf diesem so intimen, persönlichen Werk folgen und unterstützen… (2016)