Rezension
Der französische Cellist verstand dieses Album als eine Art musikalische Biographie: „Kleine“ Stücke, mal mit Klavier, mal mit Orchesterbegleitung, die für ihn aber wichtige Etappen bedeuteten, von Tschaikowskys „Schwan“ (das erste öffentlich aufgeführte Stück) bis hin zu Transkriptionen von Stücken von Scott Joplin oder Astor Piazzolla. Viele dieser Stücke finden sich regelmäßig unter den Zugaben seiner Konzerte, Capuçon wollte ihnen mit diesem Album gewissermaßen eine eigene Bühne geben. Als „Nebensache“ wird hier mithin kein Werk behandelt, das Anliegen des Musikers hört man in ihnen allen. Besondere Höhepunkte darf man aber dennoch nennen, etwa Giovanni Sollimas „Violoncelles, vibrez!“ in großartiger Kommunikation mit den Cellisten des begleitenden Kammerorchesters – und eine Bearbeitung von Rachmaninoffs „Vocalise“, in der man Capuçons Goffriller-Cello aus dem Jahre 1701 auf berückende Weise „singen“ hören kann… (2018/2022)