Peggy Lee

Is That All There Is?

Label/AN:  Pure Pleasure / Capitol, PPANST386
Format:  LP 180g

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Rezension

Miss Norma Egstrom – so Peggy Lees bürgerlicher Name – hatte ihre eigentliche Glanzzeit in den 40ern schon während der Swing-Ära; 1941 wurde sie von Benny Goodman entdeckt und sogleich verpflichtet. In die Cool Jazz-Ära der 50er konnte sie mit ihrer Art zu singen mühelos folgen. In den 60ern, als Pop & Rock den Jazz verdrängten, nahm sie weiter Platten auf – treue Anhänger hatte sie genug. Trotzdem war ihr 1969er Album “Is That All There Is?” eine Überraschung. Lee flirtete wie viele ihrer Kollegen aus dem klassischen Entertainment mit den neuen Pop-Einflüssen, doch im Gegensatz zu den meisten tat sie es mit Erfolg. Besagte LP beginnt mit einem wundervollen Randy Newman-Arrangement des Titelsongs; danach singt sie unwiderstehlich sein “Love Story”, späterhin auch noch “Johnny (Linda)”. Neil Diamonds “Brother Love’s Travelling Salvation Show” erfährt ebenfalls eine definitive Interpretation; das gerade brandaktuelle “Something” des Beatle George Harrison ist hier in einer der ersten Jazz-Adaptionen zu hören – sagenhaft. Der Rest der LP besteht zum Teil aus Perlen der Herren Leiber & Stoller (witzigerweise hier konsequent falsch geschrieben: “Lieber”!) und einigen Klassikern, vor allem natürlich “Don’t Smoke In Bed”, in den 40ern schon mal ein großer Hit für die Sängerin. Die hier das Album beschließende 1969er Fassung ist um nichts weniger hinreißend als das Original. Das Album, dessen Titelsong nur knapp an den Pop-Top Ten vorbeischrappte (es muß nicht erwähnt werden, was das in einem Musikjahr wie 1969 bedeutete!), wurde tatsächlich zu einem der erfolgreichsten in Peggy Lees langer Karriere. Und absolut zu Recht. – Hervorragende Pure Pleasure-Wiederauflage. Suchen Sie kein Original, es wird nicht besser sein. (1969/2006, Pressung aktuell)