Rezension
Es war durchaus ein Wagnis, Brendan O’Brien als Produzenten ins Boot zu holen, denn dessen Klientel, von AC/DC über Pearl Jam, Audioslave, Rage Against The Machine, Blackberry Smoke oder Mastodon bis zu The Gaslight Anthem und Bruce Springsteen, ist insgesamt eher geradeausrockend, was man von der Jim James-Truppe nur bedingt behaupten kann. Doch das Experiment gelang: O’Brien brachte das Kunststück fertig, My Morning Jacket so hell und energetisch klingen zu lassen (für das englische Wort „upbeat“ gibt es keine adäquate Übersetzung) wie nie zuvor – und der Band dennoch ihre Identität zu lassen. Dabei wird mit hörbarem Spaß an der Sache der Sound der 70er durchdekliniert, von 10 CC über George Harrisons Solo-Alben bis Pink Floyd. James sind dazu wunderbar melodische Songs eingefallen – noch nie klangen My Morning Jacket so radiotauglich, und nein, das ist kein Nachteil. Die Anfängliche Irritation weicht schnell purer Freude…! (2025)