Irgendetwas scheint Island mit seinen Besuchern zu machen, was über die reinen Auswirkungen der unwirklichen Landschaft auf die Psyche hinausgehen muß. Jüngstes Beispiel ist Death Vessel, das Solo-Projekt des ohnehin sehr eigenartigen Songwriters Joel Thibodeau, der sich für sein drittes Album (nach immerhin fünf Jahren Pause) auf die Insel begab und dort mit Samuli Kosminen (Múm) und Sigur Rós-Kollaborateur Alex Somers zusammenarbeitete. Mit seiner einzigartigen, androgynen Engels-Stimme paßt Thibodeau natürlich ganz wunderbar in diesen Kontext (und hat in Sigur Rós-Sänger Jónsi auch noch den perfekten Harmonisten) – es entstand ein unwirkliches Album zwischen Americana und dem märchenhaften Neo-Prog, wie er seit etlichen Jahren auf Island die seltsam-schönsten Blüten treibt. Musik aus einer Zwischenwelt… (2014)