Rezension
Der Schotte ist nicht nur einer der größten Songarchitekten der Gegenwart, er ist auch Nostalgiker. Zuletzt (auf „Alluvium“) hatte er sich in den 80ern aufgehalten (die romantische Seite der Dekade, nicht die grelle), hier geht er nun noch einmal zwei bis vier Jahrzehnte zurück. Burt Bacharach und Brian Wilson sind Leitfiguren auf Duncans fünftem Album, beide gleichfalls nicht nur Songwriter, sondern fantasievolle Arrangeure, Meister der Orchestrierung. Doch auch die Welt des klassischen Musicals (Cole Porter, nicht Andrew Lloyd Webber) ist präsent in diesen melodieseligen Songs, die sich mehr denn je anfühlen, als hätte sie der einst von Leonard Cohen beschworene „God of Song“ selbst auf die Erde geschickt. Warum ist dieser Christopher Duncan kein Weltstar?! (2025)