Sufjan Stevens

Javelin

Label/AN:  Asthmatic Kitty, AKR171LP
Format:  LP

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Rezension

Stevens’ Rückkehr zum Song nach etlichen kaum kategorisierbaren (aber meistens natürlich großartigen) Alben ist, wie soll es anders sein, ein Triumph. Als man vor 20 Jahren (doch, das ist so lange her!) “Greetings From Michigan” hörte und bald darauf “Seven Swans” und “Illinois”, hielt man das für kaum noch steigerungsfähig. Später überraschte Stevens mit Experimenten in Richtung klassischer Musik, 2015 erschien der intime Songwriter-Folk von “Carrie & Lowell”. Auf “Javelin”, einem Album, das man als Ode an die Liebe verstehen kann und das dabei sehr viel tiefer geht, als man das vielleicht sonst von Popmusik gewohnt ist, fließt sein bisheriges Schaffen zusammen. Von den weiblichen Harmoniegesängen abgesehen, stammt fast jeder Ton in diesen komplexen Arrangements von Stevens selbst – das ist nicht nur beeindruckend, es erklärt vielleicht auch, warum trotz der opulent ausgestatteten Klangräume (nicht: -wände, Stevens’ Musik ist mindestens dreidimensional) der Eindruck von Intimität entsteht. Es wird vermutlich Jahre dauern, bis man die Größe dieses Albums wirklich erfaßt hat. Daß man es mit einem Monolithen zu tun hat, ist aber schon beim ersten Kontakt offensichtlich. Stevens besonderes Kunststück dabei: “Javelin” ist auch ganz einfach überwältigend schön. Man muß sich den Zugang nicht erarbeiten, es empfängt einen mit offenen Armen. (2023)