Rezension
In jeder Hinsicht der Durchbruch des Pianisten, der heute vor allem für seine Kooperationen mit „Peanuts“-Schöpfer Charles M. Schulz bekannt ist. 1959 erschien der legendäre Bossa-Soundtrack „Black Orpheus“ mit Musik von Antonio Carlos Jobim und Luiz Bonfa; er wurde sofort zum Klassiker und viele seiner Titel zu Jazz-Standards. Vier davon interpretierte Guaraldi auf diesem Album; sehr jazzig übrigens. Zum großen Hit jedoch wurde der erste Song der „nordamerikanischen“ Seite der Original-LP: „Cast Your Fate To The Wind“, ein Guaraldi-Original, setzte sich zur Überraschung aller Beteiligten viele Wochen in den Pop-Charts fest – Fantasy Records ließ daraufhin das Cover dahingehend umgestalten, daß jener Songtitel in ungleich größeren Lettern die Hülle zierte als der eigentliche Albumtitel. Doch auch von diesem Volltreffer abgesehen ist dies eine der stilprägenden LPs des West Coast Jazz! Die Jubiläumsausgabe (Vinylschnitt: Kevin Gray!) wartet mit zwei Extra-LPs mit Alternate Takes der Albumtracks auf, zudem drei Fassungen des für die LP damals nicht übernommenen „Jitterbug Waltz“; insgesamt sind es 16 Bonustracks. Ausführliche neue Linernotes gibt es natürlich auch. (1962/2022)