Rezension

Es ist kein Geheimnis, daß die Disney-Studios für die Songs ihrer Animationsfilme von Anfang an hervorragende Songwriter beschäftigten. Zwar kamen die wirklich jazzigen Songs in den Disney-Animationsfilmen erst nach dem Tod des Imperiumgründers („Jungle Book“ oder „Aristocats“) vor. Aber die Jazzer ihrerseits liebten ganz offenbar Disney und machten etliche Songs durch ihre Versionen zu Standards, das bekannteste Beispiel dürfte die Miles Davis-Adaption von „Someday My Prince Will Come“ (aus „Snow White“) sein. Die beiden 2016 und (nach dem großen Erfolg des ersten Teils) 2017 erschienenen Alben versammeln indes keineswegs derart historische Disneyana: Es sind aktuelle Jazz-Stimmen, die hier sich hier zu ihrer Liebe zum Sujet bekennen. Im ersten Teil etwa Jamie Cullum, Gregory Porter, Stacey Kent und Melody Gardot; im zweiten u.a. Bebel Gilberto, Imany, Angélique Kidjo, Thomas Dutronc, Selah Sue und Madeleine Peyroux! Das Repertoire reicht von den Ursprüngen („Steamboat Willie“!) über die großen Klassiker des Familienkinos bis in die CGI-Ära. Die Vinylversionen waren jeweils schnell vergriffen; nun hat man sich endlich zu einer Neuauflage entschlossen. (2016 bzw. 2017, Pressung aktuell)