Rezension
„Getz / Gilberto“ ging als das definitive Jazz-Bossa-Album in die Geschichte ein, aber mit Charlie Byrd nahm der Saxophonist mehr als ein Jahr zuvor bereits „Jazz Samba“ auf: Das erste Bossa Nova-Album amerikanischer Jazzmusiker, somit der Ausgangspunkt des weltweiten Siegeszuges der brasilianischen „neuen Welle“! Byrd hatte das junge Genre bereits frühzeitig entdeckt, fühlte eine stilistische Seelenverwandtschaft zu seiner Jazz-Auffassung und seinem Gitarrenstil und brachte von einer Südamerika-Tour etliche Bossa-Aufnahmen mit, die er dann seinem Freund Stan Getz vorspielte. Der Rest ist Geschichte, das gemeinsame Album unterbrach im März 1963 sogar die Dauer-Regentschaft der „West Side Story“ in den US-Albumcharts und wurde innerhalb seines Genres nur von eingangs erwähntem Nachfolger überstrahlt. In Sachen Popularität, wohlgemerkt, nicht in bezug auf Qualität. – Neuausgabe in edlem Tip-On-Klappcover, gemastert von Ryan K. Smith (Sterling Sounds) von den Originalbändern, gepreßt bei Quality Records! (2023)